Hart. Härter. Ötztaler.
6. September 2018Das Motto des Ötztaler Radmarathons traf dieses Jahr mal wieder voll und ganz zu.
Wie üblich sind die einschlägigen Wetter Apps in den Tagen vor dem „Ötzi“ die wohl am häufigsten benutzten Informationsquellen der Teilnehmer und kein anderes Thema als das Wetter ist auf dem Expo-Gelände so häufig zu hören… Dass die ausgestellten Regenjacken und Überschuhe der Verkaufsschlager waren versteht sich von selbst.
Nachdem es in den letzten drei Jahren Hitzerekorde beim Ötztaler Radmarathon mit bis zu 38° gab hat sich die Klimaerwärmung dieses Jahr dazu entschlossen, püntlich zum Ötztaler eine Pause einzulegen.
Die offizielle Wetterprognose bei der Fahrerbesprechung am Vorabend hat den Teilnehmern noch Hoffnung gemacht: zu 100% trocken am Start und im weiteren Verlauf eher Auflockerungen. Erst im Timmelsjoch am Nachmittag Gefahr von Regen und Gewitter.
Nahezu perfekt. Wenn die Prognose gestimmt hätte…
Bei noch trockenen und nicht zu kalten Temperaturen von ca 7° waren die ersten Teilnehmer schon um 5:30 Uhr in der Startaufstellung zu finden und fieberten dem Start um 6:45 entgegen.
Durch die großteils nassen Straßen hinunter nach Ötz war die Fahrweise der knapp 4300 Teilnehmer in diesem Jahr überraschend defensiv und somit wurden die ersten 30km fast gemütlich und ohne die übliche Hektik zurück zu legen. Aber natürlich haben es auch dieses Jahr nicht alle der ca. 4300 Starter geschafft, die erste Abfahrt schadlos zu überstehen. Selbst der Rettungshelikopter kam zum Einsatz – glücklicherweise nicht für einen der 4 RSDD Starter…
Diese durften nach dem Kreisverkehr in Ötz in den ersten Pass des Tages – das Kühtai – einsteigen. Auf den ca. 17km werden 1237hm mit bis zu 16% Steigung zurück gelegt.
Nachdem der Aufstieg noch weitestgehend trocken zurück gelegt werden konnte fing es in den letzten Kehren hinauf an zu regnen. Und auch auf der sonst extrem schnellen Abfahrt hörte der Regen nicht auf und die Temperaturen fielen auf nur noch wenige Grad über null. Auf Grund der tief hängenden Wolken war auch die Sichtweite nicht wirklich überragend, was die Abfahrt noch gefährlicher machte und zu vielen Stürzen führte.
Auf der Fahrt über die alte Brenner Bundesstraße hinauf konnten sich die Fahrer wieder etwas aufwärmen, auch wenn die Straßen weiterhin nass waren. Wie viele andere Teilnehmer hatten auch die RSDD´ler dieses Jahr den Luxus, eine eigene Verpflegung am Brenner in Anspruch nehmen zu können. Somit waren wir entweder in Rekordzeit wieder auf dem Rad oder konnten sogar unsere Schuhe/Kleidung komplett wechseln. Ein echter Vorteil bei dem Wetter.
Hier nochmal vielen Dank an Sabine+Sebastian für ihren Einsatz! Das hat uns sehr geholfen!!!
Nach der Brenner Abfahrt hinunter nach Sterzing geht es bald in den Abzweig zum Jaufenpass, wo über 15km etwa 1150hm zu überwinden sind.
Die Auffahrt war für die meisten Teilnehmer bei trockenem Wetter zurück zu legen. Doch die technisch anspruchsvolle und vom Straßenbelag tlw sehr schlechte Abfahrt war wieder bei sehr schlechter Sicht, Regen und nassen Straßen zurück zu legen.
Aber auch diese Abfahrt überstanden alle RSDD Fahrer ohne Schaden und konnten somit den letzten „Schupfer“ hinauf zum Timmelsjoch in Angriff nehmen: 30km mit 1800hm
Oben am Timmelsjoch dann wieder das übliche Bild nach trockener Auffahrt: Regen und nur noch wenig über 0°
Also beste Bedingungen für eine gemütliche Abfahrt bei der man sich auf den Gegenanstieg zur Mautstation richtig freut, um wieder etwas auf Betriebstemperatur zu kommen.
Im Zielgelände in Sölden war wie üblich sehr viel los und eine super Stimmung.
Wie jedes Jahr war der Ötztaler wieder perfekt organisiert. Gesperrte Straßen. Sehr freundliche Helfer von der Startnummernausgabe, den Labestationen bis ins Ziel. Viel Auswahl bei der Pasta-Party und viele Show-Events über das ganze Wochenende verteilt.
Alle RSDD Fahrer kamen ohne große Probleme ins Ziel und konnten das heiß begehrte Finisher-Trikot abholen.
An Bestzeiten war auf Grund der Wetterbedingungen zwar nicht zu denken; aber die fallen dann im nächsten Jahr 😉
Die DNF Quote war dieses Jahr auch deutlich höher als bei den verangegangenen Austragungen und nur etwa 3500 Teilnehmer erreichten das Ziel.
Die RSDD Finisher:
Joachim Glink: 8:46:25 (Gesamt 324. / AK 142.)
Rainer Steber: 8:56.14 (Gesamt 420. / AK 190.)
Anton Geldhauser: 11:09.49 (Gesamt 2170. / AK 542.)
Bernhard Knoll: 12:35.13 (Gesamt 3268. / AK 1509.)